Super geeignet zum Trainieren des Hör-Seh-Verstehens und als Gesprächsanlass für gesellschaftliche Themen und ethische Diskussionen.
Personas sujetas a estereotipos y prejuicios responden a preguntas enviadas por espectadores anónimos.
So beginnt der Vorspann jeder Folge des YouTube-Formats. Ich habe „Eso no se pregunta“ schon einmal im Zusammenhang mit „Vida urbana y vida rural“ vorgestellt. Es geht in jeder Folge um „colectivos marginados“ , also um Menschen, die aufgrund eines bestimmten Merkmals auffallen, stigmatisiert werden, häufig nur unvollständig integriert sind oder diskriminiert werden. Personen, die bei vielen von uns Berührungsängste auslösen, die gemieden oder neugierig beäugt werden. Denen wir vielleicht selbst gerne Fragen stellen würden, uns aber nicht trauen. Häufig vertreten sind Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen (zB „Silla de ruedas“), mit mentalen Störungen (zB „TOC“), aber auch „Personas sin hogar“, „Parados“, „Altas capacidades“ oder „Transexuales“.
Es werden zu jedem Thema ca. 10 Personen eingeladen, denen typische, häufig klischeehafte Fragen zu ihrem Thema gestellt werden. Sie lesen die Fragen von Karten ab, wir sind am Bildschirm also mit der jeweils sprechenden Person allein. Das lässt große Nähe entstehen und jede Person hat Raum und Ruhe, um die Fragen zu beantworten.
Das Video ist immer so zusammengeschnitten, dass wir zu jeder Frage nacheinander alle Personen sprechen hören, ehe die nächste Frage vorgelesen wird. Die sprechenden Personen wechseln also häufig, was unterhaltsam ist (inhaltlich aber auch rein akustisch) und für ein differenziertes Bild zu jeder Frage sorgt.
Tipp: Die einzelnen Folgen sind relativ lang (meistens ca. 45 Minuten). Wenn man das Video vorstrukturieren will, kann man die einzelnen Fragen suchen und entscheiden, welche man überhaupt zeigen/behandeln will. Die Fragen werden jeweils während des Vorlesens eingeblendet, sind aber auch unter den Videos auf der Website von Telemadrid einzeln aufgeführt.
Vorteile fürs Hör-Seh-Verstehen
- Die Einteilung in relativ kleine Einheiten, in denen jeweils eine Person spricht, erleichtert es, die Aufmerksamkeit aufrecht zu erhalten.
- Wir hören verschiedene Personen, verschiedene Arten zu sprechen, eventuell verschiedene Dialekte.
- Wir können klar eine Stimme mit einem Gesicht verbinden.
- Durch das vorgegebene Thema können viele unbekannte Begriffe erschlossen werden.
- Die Aussagen sind persönlich und oft emotional, was Empathie und Interesse steigern kann.
Einbettung in den Unterricht
Ich habe bisher erst zwei Folgen im Unterricht eingesetzt: „Vivo en un pueblo“ und „Racismo“ – jeweils angedockt an das entsprechende Abiturthema in der Oberstufe, was prima funktioniert hat. Die Fragen und Antworten haben zum Diskutieren angeregt, für Nachfragen, Widerspruch und Zustimmung gesorgt.
Möglichkeiten zum Weiterarbeiten /Vertiefen
- Formular más preguntas que te interesan a ti.
- Crear un perfil personal de una o dos de las personas del vídeo.
- Recopilar un vocabulario para el tema.
- ¿Qué has aprendido del video?
- …
Sicherlich kann man viele Folgen ausschnittsweise auch im Unterricht der Mittelstufe einsetzen. Im Moment ist Mobbing in der Schule ein aktuelles Thema in Spanien, daher würde sich die Folge „Acoso escolar“ anbieten.
Darüber hinaus kann ich mir, je nach Unterrichtseinheit, folgende Themen vorstellen:
- Gemelos
- Adoptados
- Enganchados a la red
- Personas sin hogar
- Personas mayores
- Parados
- Personas ciegas
Wenn es sich bezüglich der Unterrichtseinheit und der Lerngruppe anbietet, kann ich auch die Themen empfehlen, die sich mit Krankheiten oder mentalen Störungen beschäftigen. Da sich ausschließlich Betroffene äußern, ist die Herangehensweise sehr natürlich, manchmal auch erfrischend humorvoll. Trotzdem muss man hier im Vorfeld überlegen, ob innerhalb der Lerngruppe Anwesende betroffen sein könnten und wie man damit umgeht.
Alle Folgen sind auf YouTube zu finden, ich empfehle aber die Plattform von Telemadrid, weil es hier zu jeder Folge weitere Informationen gibt und vor allem die einzelnen Fragen aufgelistet sind.
P.S. – ein technischer Tipp: Wenn ihr den Clip nicht von Anfang an zeigen, sondern an einer bestimmten Stelle hineinspringen wollt, könnt ihr bei YouTube die Funktion „Teilen“ benutzen, die Option „Starten bei“ anwählen und den Zeitindex angeben, bei dem ihr einsteigen wollt. Dann erhaltet ihr einen Link, der automatisch zum gewählten Zeitpunkt springt.