La casa de Bernard Alba: Der zweite Akt

Der zweite Akt des Dramas bietet Stoff für Textanalysen.

bernardaIINachdem wir uns durch den ersten Akt gebissen hatten, haben wir die Verfilmung von Mario Camus gesehen. (auf youTube: ) Von da an wurde die Lektüre etwas leichter. Die SuS hatten sich an die Sprache etwas gewöhnt; durch den Film kannten sie den Handlungsablauf, was dem Textverständnis sehr zuträglich war (trotzdem hält der Wortlaut noch mehr als genug Stolpersteine und Anlässe für Missverständnisse bereit). Außerdem hatten sie Gesichter vor Augen, die es etwas leichter machen, die einzelnen Figuren, insbesondere die Schwestern, auseinander zu halten.

Den zweiten Akt habe ich als Hausaufgabe vollständig lesen lassen. Zu Leseaufgaben gehört bei mir immer dazu, dass sich die SuS möglichst auf  jeder Seite (oben oder unten) Notizen zum Inhalt machen. Das kann ein Wort oder ein kurzer Satz sein, oder sie unterstreichen sich farbig eine zentrale Aussage des Textes. So können sie sich beim Durchblättern schneller orientieren.

Aufgaben zum Leseverständnis nach der Lektüre des zweiten Aktes:

  • Describe la escena inicial del segundo acto.
  • Caracteriza la atmósfera de la escena inicial.
  • Divide el acto en escenas. Solución posible:
    • labor de mujeres y conversación de mujeres
    • prueba de fuerza entre la Poncia y Adela (desafío y amenazas)
    • los segadores les cantan de la libertad
    • Martirio y Amelia: intrigas y alusiones
    • la desaparición del retrato de Pepe el Romano
    • Bernarda y la Poncia: „la gran cosa“ y „Aquí no pasa nada!“
    • linchan a la hija de la Librada
  • Lista de citas del segundo acto: ¿Quién lo dice? Explica la situación.

Für die Zuordnung der Zitate habe ich ein Arbeitsblatt erstellt, hier zum Download.

Die meiste Zeit haben wir auf Textanalysen verwendet.

Stilmittelanalyse: Zunächst habe ich auf den ersten zwei Seiten des Aktes nach allem suchen lassen, was stilmittel-verdächtig ist. Dabei mussten die SuS nicht unbedingt die korrekte Bezeichnung nennen. Aber sie sollten beschreiben können, warum ein Wort oder eine Folge von Wörtern von der Alltags-Sprache abweicht und worin sich der Gestaltungswille des Autors zeigt. Nachdem die SuS (einzeln oder in Gruppen) die Suche abgeschlossen hatten, habe ich ihnen eine Übersicht ausgeteilt mit Name, Erklärung und Beispiel für jedes Stilmittel. Darauf hin haben sich noch einmal Zeit bekommen, um ihre Funde einzuordnen.

Auf den ersten beiden Seiten haben wir folgende Stilmittel gefunden:

alusión, enumeración/acumulación, climax, símil/comparación, anadiplosis, antilabe, correctio, metáfora, antítesis, ironía, metáfora, anticipación, refrán, lenguaje popular, elipsis, brevitas, campo semántico de calor.

Ich denke nicht, dass SuS Begriffe wie „anadiplosis“ oder „antilabe“ in einer Klausur wissen müssen. Aber es ist wichtig, dass sie einen Blick dafür entwickeln, dass ein Text bewusst und kunstvoll gestaltet ist. In meinen beiden Kursen waren die meisten doch erstaunt, wie viele Stilmittel zu finden waren und es schloss sich eine Diskussion darüber an, mit wie viel Absicht sie platziert sind und was die Literarizität eines Textes ausmacht.

Semantische Felder: Dass die Sus hierbei auch ein semantisches Feld gefunden haben (el calor), war für mich eine prima Überleitung zur nächsten Aufgabe: Sie sollten auf den Seiten 51-54 semantische Felder finden. Das Gespräch zwischen Bernarda und la Poncia ist sehr intensiv, und auch sprachlich dicht und oft bildhaft.

Zunächst habe ich erklärt, was ein semantisches Feld ist, dann haben die SuS gesammelt. Nach der Ergebnissicherung sah die Tafel sah ungefähr so aus:

la familia: los hijos, casar, tus hijas, su padre, la sangre, tu origen, mi madre, novia

la violencia: la cuchilla, el asesinato, prevenir, acuso, el cuchillo, la culpa, la sangre

ver/percebir: lo visto, ver, abre los ojos, verás, has visto, ciega, adivinar, leen los pensamientos

irse/separar: retirarla, alejarlo, marcharse

memoria: no me recuerdes, se le olvidará, la memoria

libertad: las dejes sueltas, dejar libre

Wenn SuS nicht gewöhnt sind, mit semantischen Feldern zu arbeiten, sollte man nach der Sammlung fragen, was man ihrer Meinung nach aus solchen Analysen für Erkenntnisse gewinnen kann. Normalerweise sind sie selbst darüber erstaunt, wie sich hier Themen eröffnen, die zT nicht explizit im Text angesprochen, aber auf einer unterschwelligen Ebene transportiert werden und bei Leser/innen ankommen. So ist familia sicherlich ein Thema, das im gesamten Text offensichtlich ist, während memoria eher zwischen den Zeilen erscheint und violencia in diesem Dialog eigentlich nur metaphorisch auftaucht, aber den Ton und unsere Rezeption bestimmt.

Vorschläge Erster Akt
Artikel „Nach der Lektüre“
Artikel „Bernarda Albas Haus to go“: Das Drama in 9 1/2 Minuten

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