Lizenzen für OER vergeben

Wenn man die OER-Bewegung unterstützen will, gibt es zwei Dinge, die man unbedingt tun sollte: andere über die Vorteile von OER aufklären und eigene Inhalte selbst unter entsprechende Lizenzen stellen.

Nach dem Erstellen von OER (#COER13) ist der nächste Schritt die urheberrechtliche Einordung. Es ist nicht schwer, eigene Inhalte für andere legal zugänglich zu machen, aber man muss ein paar Dinge beachten. Zunächst gilt das Urheberrecht, das die Rechte des Kreativen schützen soll, auch wenn er sich nicht weiter darum kümmert. Das heißt, ich muss ausdrücklich erklären, wenn ich will, dass diese Beschränkungen der Verbreitung und Nachnutzung – die meinem eigenen Schutz dienen – partiell oder ganz aufgehoben werden sollen.

Wenn ich mich jetzt entscheide, ein Bild, einen Text oder eine Website (wie dieses Blog) für andere nachnutzbar zu machen, kann ich verschiedene Bestimmungen miteinander kombinieren  (siehe Artikel zu Lizenzmodellen):

  • Namensnennung (muss immer sein)
  • kommerzielle Nutzung möglich
  • Veränderung des Materials erlaubt
  • Weitergabe nur unter gleichen Rechten

Für jede einzelne Bestimmung gibt es ein Symbol und die Kombination der Symbole ergibt die spezielle Lizenz für ein Dokument. Das klingt komplizierter als es ist, wenn man den Vorgaben auf creativecommons.org folgt. Hier wird man mit Fragen wie

  • „Möchten Sie Abwandlungen und Bearbeitungen Ihres Werkes bzw. Inhaltes erlauben?“ oder
  • „Möchten Sie kommerzielle Nutzungen Ihres Werkes erlauben?“

von Klick zu Klick geleitet und erhält schließlich einen HTML-Code-Schnipsel, den man in jedes Dokument einbauen kann und der für Menschen und Maschinen lesbar die jeweilige Lizenz darstellt. Das kann zB so aussehen:

by-nc-saDiese Lizenz sieht vor, dass das Dokument unter derselben Lizenz weiterverwendet werden darf (SA), dabei aber nicht kommerziellen Zwecken dienen darf (NC) und dass der Urheber genannt werden muss (BY).

creative commons cc_byDie Lizenz, die CC-by-Lizenz, die ich auch für dieses Blog gewählt habe (steht rechts unter dem Archiv) ist die weitreichendste und erlaubt Folgendes: Texte, Bilder etc., die ich hier verwende, können von anderen unter Namensnennung der Urheberin auch verändert und sogar kommerziell genutzt werden.

Die kommerzielle Nutzung zu erlauben, widerstrebt Autor/innen meistens ganz instinktiv und in bestimmten Fällen sollte man das auch tatsächlich nicht tun. Aber solange ich selbst nicht ernsthaft vorhabe, mit meinen Materialien Geld zu verdienen, halte ich es für sinnvoll, sie anderen auch dafür zur Verfügung zu stellen. Ich möchte die Freiheit des Materials nicht einschränken aufgrund der vagen Annahme, jemand könnte das Geld verdienen, das ich gar nicht verdienen wollte, weil mir das zuviel Arbeit erschien. Diese Freizügigkeit nützt der OER-Bewegung und schadet mir nicht.

Ein weiteres Argument gegen die unbedachte Einschränkung der kommerziellen Nutzung, ist, dass diese Einschränkung oft nicht klar abgrenzbar ist. Wenn eine OER auf einem Blog erscheint, dessen Betreiber/in mit dem Blog durch Werbung Geld verdient, kann das bereits einen Streitfall darstellen.

Zum Weiterlesen:

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